Eigen-PR: Selbstbeweihräucherung oder hilfreiches Tool für mehr Sichtbarkeit?

Warum Eigen-PR wichtig für den eigenen Unternehmenserfolg ist!

(Lesedauer 3 Minuten)

„Ich kann doch nicht für mich selbst Werbung  machen!“ Diese oder ähnliche Sätze höre ich oft und besonders von Menschen, die sich in der Gründerphase befinden. Doch warum eigentlich nicht? Eine gut gemachte Kommunikationskampagne zur eigenen Person oder Beruf(ung) hat nichts mit Eigenlob oder Angeberei zu tun, sondern verhilft vielmehr zu einer Sichtbarkeit im Außen und somit zu einem funktionierenden Business.

 

Wie sonst sollen potenzielle Kunden & Geschäftspartner erfahren, dass es mich gibt und was ich anbiete. Außerdem stärkt eine Eigen-PR-Kampagne das Selbstbewusstsein, weil man sich bewusst mit seinen Stärken und Vorzügen auseinandersetzt (oder auseinandersetzen muss) und diese auch verschriftlicht.

Was ist Eigen-PR genau?

Das ist nichts anderes als die Vermarktung seiner eigenen Fähigkeiten und Stärken. Ich habe das Gefühl, vor allem Frauen vernachlässigen dieses wichtige Tool häufig. Oft trauen sie sich nicht, ihre Vorzüge in den Vordergrund zu stellen bzw. sind sich ihrer Stärken nicht bewusst. Das bedeutet also, dass man genau da im ersten Schritt auf die Suche gehen und im zweiten Schritt daraus die Geschichte für die Kampagne kreieren darf. Wie genau das funktionieren kann, zeige ich in „5 Schritten für eine erfolgreiche Eigen-PR“.

Schritt 1: Eine interessante Geschichte: Seien Sie anders als die anderen.

In der PR wird häufig der Begriff „Storytelling“ verwendet. Damit ist gemeint, dass das Herzstück einer erfolgreichen Kommunikation eine interessante Geschichte ist. Das gilt auch für die Eigen-PR-Kampagne. Zum „Aufspüren“ eigenen sich verschiedene Zugänge:

  • Die eigene Lebensgeschichte, die vom Beruf zur Berufung führte.
  • Besondere Talente oder auch ein Erlebnis, welches ein Umdenken bewirkt hat.
  • Wie hat man selbst eine Krise gemeistert?
  • Welchen Nutzen haben künftige Kunden durch die ausgeführte Arbeit?
  • Was ist das Besondere an meiner Arbeit?
  • Wie gehe ich an Problemstellungen heran und wie kreiere ich Lösungen?

Stellen Sie sich diese Fragen und notieren Sie alles, was Ihnen dabei in den Sinn kommt, ohne lange darüber nachzudenken. Fragen Sie Freunde und Bekannte, was aus deren Sicht das Besondere an Ihrer Person ist, wo Ihre Stärken liegen. Stimmt das Eigenbild mit der Außenwahrnehmung überein? Werde ich so wahrgenommen, wie ich gesehen werden möchte? Oder gilt es da noch etwas zu optimieren, damit meine zukünftigen Kunden mich und meine Stärken entsprechend wahrnehmen. Arbeiten Sie in der Eigen-PR mit Emotionen, denn so schaffen Sie es, Menschen mit Ihrer Geschichte abzuholen.

Schritt 2: Sortieren, strukturieren und zusammenfassen. So funktioniert Storytelling.

Fassen Sie Eigenschaften zusammen, machen Sie Themenbündel und schauen Sie, wo sich gute Anknüpfungspunkte zu den Stärken im beruflichen Fokus und somit zu Ihrem Leistungsportfolio ergeben. Für visuelle Typen empfiehlt sich eine bildliche Darstellung. Beachten Sie dabei, dass weniger manchmal mehr ist. Konzentrieren Sie sich im ersten Schritt auf die Geschichte, die Ihre Kernkompetenzen am besten unterstützt bzw. wo Sie die beste Verbindung zwischen Ihrer Person und Ihrem Unternehmen herstellen können. Bei mir war es mein Kindheitstraum Pilotin. Dabei war weniger das Steuern eines Flugzeuges spannend, sondern vielmehr das damit verbundene Freiheitsgefühl und das Entdecken von fremden Kulturen. Weiter gedacht wurde daraus meine Liebe zur Kommunikation besonders im interkulturellen Fokus. Daraus abgeleitete Ideen und Themenansätze eignen sich perfekt als Grundlage für Blogbeiträge und Postings auf Social-Media-Kanälen.

Schritt 3: Von der Story zum Pressetext.

Ein Pressetext zur eigenen Geschichte soll Medien informieren und interessieren. Idealerweise so sehr, dass daraus eine redaktionelle Berichterstattung wird. Ein Tipp vorab: Checken, ob die Geschichte eine Verbindung zu aktuell relevanten Themen oder auch Anlässen zulässt. Danach geht’s ans Verfassen der Presseaussendung:

  • Überlegen Sie sich ein „Grundgerüst“ für den Textaufbau, welches im ersten Absatz die wichtigsten Fragen (W-Fragen) beantwortet: Was, Wer, Wo, Wann, Wie & Warum.
  • Idealerweise kommt noch eine kurze Überschrift dazu, die Interesse weckt.
  • Am Ende findet man weiterführende Informationen sowie ein oder zwei druckfähige Fotos. (Bildnachweis nicht vergessen!)
  • Kontakt für etwaige Rückfragen.

Wem das schwer fällt, der darf sich gerne Hilfe holen: Oftmals gibt’s im eigenen Netzwerk jemanden, der gerne und gut schreibt und hierbei sicher unterstützt. Wichtig ist aus meiner Sicht die Geschichte dahinter, nicht unbedingt die perfekte Ausformulierung. Natürlich sollten in einer Presseaussendung keine Tipp- und Rechtschreibfehler enthalten sein, denn dafür gibt es eine automatisierte Rechtschreibkorrektur bzw. einen digitalen Duden. Verschickt werden Pressemitteilungen per Mail idealerweise morgens, die entsprechenden Redaktionskontakte recherchiert man vorab im Internet. Dabei macht es Sinn, sich Zeitungen bzw. Magazine zu suchen, die von den Themenschwerpunkten her gute Anknüpfungspunkte zur eigenen Geschichte ermöglichen.

Schritt 4: Durchgängigkeit. Mit der Story auch auf der Webseite, auf Social-Media-Kanälen und im Blog arbeiten.

Wer seine Geschichte oder sein „Warum“ für eine Pressemitteilung ausarbeitet, sollte diese Story auch für seine Webseite verarbeiten: im Menüpunkt „über mich“ oder auch in einem Blogbeitrag. Die weiteren Ansätze aus der Themenliste (Tipp 1 und 2) eigenen sich vermutlich recht gut für Social Media Beiträge. Wichtig ist dabei eine regelmäßige Kommunikation (Tipp 5) und dabei unterstützt ein Redaktionsplan recht gut. Dieser dient außerdem als regelmäßiger Reminder.

Schritt 5: Einmal ist keinmal. Regelmäßige Kommunikation ist das A und O.

Oft gesagt, aber noch viel öfter ignoriert: Eine laufende Kommunikation ist wesentlich für die Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens. Das bedeutet nicht, dass Sie jede Woche Ihren Medienverteiler mit Texten beschicken müssen. Wohl aber, dass Sie sich überlegen sollten, zu welchen Themen Sie einen Expertenstatus aufbauen können und wollen. Ein Redaktionsplan (Zeit- & Themenplan) hilft, die Ideen in konkrete Themen umzuwandeln und mit Terminen zu hinterlegen. Überlegen Sie sich dabei auch, für welche Kanäle (Medien, Facebook, LinkedIn usw.) welche Themen in welcher Form relevant sind bzw. wo und mit welchen Inputs Sie Ihre Kundenzielgruppe am besten „abholen“. Welche Fotos und vielleicht sogar Kurzvideos können Ihre Message unterstützen? Gibt’s zu einem Thema in Ihrem Netzwerk einen zusätzlichen Experten, den Sie einbinden können? Vielleicht stellt sich auch ein begeisterter Kunde für ein Interview zur Verfügung und teilt dieses auch auf seinen eigenen Kanälen. Je besser Sie im Vorfeld planen, desto spannender werden die Postings oder Artikel für Ihre Leser. Und das wiederum verhilft langfristig zu mehr Reichweite und somit Sichtbarkeit.


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